Als Versicherungsberater, Immobilienmakler oder Energieberater hast du mit Sicherheit schon das eine oder andere Mal überlegt, wie du im Online-Marketing durchstarten könntest – oder vielleicht sogar schon erste Gehversuche unternommen. Doch seien wir mal ehrlich: Das Internet ist voller Lockangebote, Tools und Ratschläge. Jeder verspricht dir schnelle, garantierte Erfolge. Klar, du willst mehr Anfragen, mehr Kundschaft und bestenfalls mehr Umsatz. Am besten gleich für alle deine Leistungen. Aber genau hier lauert eine gefährliche Falle: Wenn du jeden Bereich, jedes Produkt oder jede Dienstleistung in gleicher Intensität bewerben möchtest, wird deine Marketingstrategie aufgebläht und verwässert. Auch wir, als Online-Marketing-Agentur, standen schon oft vor der Herausforderung, Kunden von einem klaren, fokussierten Auftritt zu überzeugen – anstatt sie mehrere Domains und Kampagnen gleichzeitig aufsetzen zu lassen.

In diesem Artikel erfährst du, warum ein fokussierter Ansatz deiner Positionierung langfristig bessere Erfolge bringt. Außerdem teile ich unsere Erfahrungen: Du liest, was passiert, wenn man statt einer starken Website auf viele einzelne Domain-Projekte setzt und damit schlussendlich an Wirkung verliert. Außerdem bekommst du konkrete Tipps für ein solides Online-Marketing-Fundament und ein knackiges FAQ mit den häufigsten Fragen, die uns als Agentur rund um dieses Thema begegnen.

Warum weniger manchmal mehr ist

1. Die Versuchung: Für jedes Produkt eine eigene Website

Egal ob du Versicherungsberater bist und Rentenversicherungen, Berufsunfähigkeitstarife sowie Kfz-Versicherungen anbietest, oder ob du Immobilienmakler bist, der Kauf, Verkauf und Vermietung gleichermaßen bedient, oder als Energieberater unterschiedlichste Energiesparkonzepte vorstellst: Auf den ersten Blick scheint es logisch, für jede Leistung eine eigene Plattform zu schaffen. Du denkst vielleicht: „Klar, so kann ich jede Sparte passgenau bewerben und speziell positionieren.“

Ein Beispiel aus unserer Praxis: Wir hatten einen Kunden, einen Versicherungsagenten, der bereits eine gut laufende Website hatte. Er erhielt damit organisch regelmäßige Nachfragen. Aus unserer Sicht als Online-Marketing-Agentur war das eine großartige Grundlage, an der wir gemeinsam ansetzen wollten. Das Ziel: Diese eine Website stärken und weiter optimieren. Dazu gehörten auch SEO-Maßnahmen, die darauf abzielen, das Ranking zu verbessern und damit die Besucherzahlen und Anfragen zu steigern. Klingt doch sinnvoll, oder?

Dennoch war unser Kunde fest überzeugt, dass er für jede Versicherungsart eine ganz eigene Kampagne und Domain brauche. Also wollte er die Website für Krankenversicherungen trennen von der Website für Lebensversicherungen und wieder von jener für die Altersvorsorge. In seinen Augen war es logisch, das zu tun: „So habe ich überall die Keywords genau im Domainnamen, kann pro Bereich einen intensiven Fokus setzen und damit mehr Kunden gewinnen.“

2. Das Problem bei zu vielen Domains

Was auf den ersten Blick clever aussieht, entpuppt sich schnell als Dämpfer für den Erfolg. Warum? Weil du zwar thematisch trennst, aber gleichzeitig deine Ressourcen genauso zerstückelst.

  • Mehr Aufwand: Mehrere Websites zu erstellen, zu pflegen und zu bewerben ist unglaublich zeit- und kostenintensiv. Denn es braucht nicht nur unterschiedliche Domains – jede Seite muss mit nutzerorientierten Inhalten gefüllt werden, du brauchst separate SEO-Strategien, separate Google-Ads-Kampagnen und separate Landingpages.
  • Keyword-Kannibalisierung: Im schlimmsten Fall konkurrieren deine Seiten sogar gegeneinander. Stell dir vor, du hast zwei Websites, die ähnlich gelagerte Keywords ansprechen. Google & Co. müssen also entscheiden, welche Domain relevanter ist. Das Ergebnis: Oft verlieren beide Seiten, anstatt dass du eine starke Website aufbaust, die besser rankt.
  • Inkonsistenter Markenauftritt: Als Versicherungs-, Immobilien- oder Energieberater lebst du viel von deinem Vertrauen und deiner Expertise. Wenn du potenziellen Kunden überall verschiedene Domains präsentierst, kann das für Verwirrung sorgen. Wofür stehst du nun genau? Welcher „Brand“ soll in den Köpfen bleiben? Du verteilst deine Wiedererkennbarkeit auf zu viele Plattformen.

Gleichzeitig ist es eine riesige Herausforderung, für jede Leistung qualitativ hochwertige Texte, Bilder und eventuell Videos zu erstellen, die die Zielgruppe überzeugen. Dieser Content muss ja nicht nur einmal, sondern auf all deinen Seiten topaktuell gehalten werden. Und wir beide wissen, wie schnell sich Gesetze, Produkte und Tarife verändern können – in der Versicherungsbranche mindestens so rasant wie im Immobilien- oder Energieberatermarkt.

3. Die Stärken einer konzentrierten Strategie

Stell dir stattdessen eine starke Haupt-Website vor, auf der du dich und dein Kernthema klar positionierst. Vielleicht ist das Thema, für das du bekannt sein möchtest, „Altersvorsorge für Selbstständige“ oder „Nachhaltige Immobilieninvestments in deiner Region“ oder „Energieeffizienz für private Haushalte“. So eine Spezialisierung sorgt dafür, dass du dich im Internet schneller und als vertrauenswürdiger Ansprechpartner etablieren kannst. Natürlich kannst du innerhalb dieser Website auch Unterseiten für weitere Leistungen haben. Genau da liegt der Clou: Du stellst dich breit auf, hast aber trotzdem alles unter einem Dach, einer Domain und einem klaren Branding.

Ein weiterer Vorteil: Die Autorität deiner Website. Google liebt es, wenn eine Seite thematisch in sich geschlossen ist und mit Expertise glänzt. Eine Domain mit Struktur rund um Immobilien oder Versicherungen wirkt glaubwürdiger, wenn sich die Inhalte um verwandte Themen drehen. Je mehr hochwertige Seiten innerhalb dieser Domain existieren, desto größer wird die Chance, von Google als vertrauenswürdige Ressource eingestuft zu werden. So baust du Schritt für Schritt mehr Sichtbarkeit auf. Du läufst nicht Gefahr, dass zwei deiner eigenen Seiten um das gleiche Keyword buhlen und sich gegenseitig schwächen.

4. Nutzerführung leicht gemacht

Ein zentrales Argument für eine einzige, starke Domain ist die Nutzerfreundlichkeit. Auf einer Website können Besucher in Ruhe herumstöbern und finden so alle Informationen zu deinen Dienstleistungen an einem Ort. Sie müssen nicht zwischen verschiedenen Websites springen, wenn sie bei dir gelandet sind. Und auch deine Marketingstrategie profitiert, weil du gezielter Werbekampagnen, Newsletter-Aktionen oder Blogartikel auf ein zentrales Portal lenken kannst. Statt auf fünf Domains deine Energie zu verteilen, lieber eine Kampagne auf deine Haupt-Website und dann gezielt, zum Beispiel per Landingpage, deine Angebote vorstellen.

5. Fallstrick „Alleskönner-Mentalität“

Vielleicht denkst du als Versicherungs- oder Immobilienberater: „Aber ich biete doch ganz unterschiedliche Produkte an – wie soll ich mich nur auf eins fokussieren?“ Natürlich musst du nicht alle anderen Bereiche komplett rausschmeißen. Doch die Erfahrung zeigt: Wir und viele andere Agenturen haben in den letzten Jahren gesehen, dass eine klar definierte Nische im Internet deutlich schneller nach oben schießt als ein generisches Sammelsurium an Inhalten.

Eine gute Strategie ist, dich zunächst auf den Bereich zu konzentrieren, der dir entweder am meisten Freude bereitet oder wo du am meisten Nachfragen erhältst. Also jene Nische, in der du selbst am liebsten weiterwachsen möchtest. In diesem Bereich kannst du auf deiner Website richtig tief eintauchen: Blogbeiträge mit echten Expertentipps, Whitepaper, Checklisten oder Ratgebervideos. All das liefert Mehrwert und macht dich für potenzielle Kunden interessant.

Du wirst sehen, wenn du einmal eine starke Basis mit klarem Profil hast, werden die Leute von sich aus auch nach deinen anderen Leistungen fragen. Und natürlich kann deine Website auch Unterseiten für weitere Produkte haben – nur eben nicht als fünf voneinander losgelöste Domains.

6. Markenbildung und Vertrauen

Wenn du an große, bekannte Marken aus der Versicherungs- oder Immobilienbranche denkst, haben die alle eines gemeinsam: einen starken Markenkern. Sie stehen für etwas ganz Bestimmtes und schaffen es trotzdem, weitere Bereiche darunter zu vereinen. Das ist auch bei kleineren Unternehmen und Selbstständigen möglich. Das Zauberwort heißt Personal Branding oder Unternehmensbranding – abhängig davon, wie du dich positionieren willst. Deine Kernbotschaft: „Ich bin der Experte für Thema X.“ Sobald du dir einen Ruf als Top-Ansprechpartner zu genau diesem Thema erarbeitet hast, sind automatisch alle anderen Leistungen, die thematisch sinnvoll andocken, integriert. Deine Zielgruppe lernt dich kennen, vertraut dir. Und dieses Vertrauen zahlt sich in langfristigen Kundenbeziehungen aus.

7. Synergien mit anderen Marketing-Maßnahmen

Online-Marketing ist mehr als SEO, Google Ads und schickes Webdesign. Es geht auch um Newsletter-Marketing, Social Media, Empfehlungsmarketing, vielleicht auch klassische Offline-Kanäle. Ein einheitlicher Auftritt hilft dir enorm, diese Synergien zu bündeln. Wenn du nur eine zentrale Website hast, kannst du in einem Newsletter ganz einfach alle Leistungen anteasern oder in den sozialen Medien immer auf dieselbe Präsenz verlinken. Splitterst du alles auf mehrere Domains, verlierst du schnell den Überblick und musst viel mehr Zeit und Geld investieren, um jeden Kanal gleichwertig zu bedienen.

8. Unser Fazit aus zahlreichen Projekten

Aus unserer Erfahrung kann ich sagen: In 80 Prozent der Fälle, in denen Kunden viele Domains für einzelne Produkte aufsetzen wollen, verpufft viel Energie. Wir haben es bei Versicherungsagenten gesehen, bei Energieberatern, selbst bei Immobilienmaklern, die für jeden Standort eine eigene Seite hatten. Das Problem: Du verbrauchst deine Ressourcen und wirst überall nur mäßig sichtbar. Gleichzeitig steigen die Kosten für Content, Webdesign und SEO. Die sinnvolle Alternative: Eine Domain, ein starker Marken- und Themenkern – und innerhalb dieser Domain klare, logisch aufgebaute Unterseiten für deine Angebote.

Fazit

Fazit: Du kannst online eine Menge erreichen, wenn du dich fokussierst. Stärke lieber eine Nische als fünf Produkte, die alle im selben Maße beworben werden wollen. Konzentriere dich auf dein Lieblingsthema oder das, in dem du wirklich einen Expertenstatus erreichen willst. So wirst du schneller und deutlicher wahrgenommen. Eine zentrale Website spart außerdem Zeit, Geld und Nerven – denn du kannst all deine Energie in einen starken Auftritt investieren. Und keine Sorge: Das bedeutet nicht, dass du andere Themen oder Produkte völlig vernachlässigen musst. Du kannst sie nach und nach integrieren, wenn du bereits einen soliden Ruf in deinem Kernbereich aufgebaut hast.

FAQ

1. Reicht es wirklich aus, nur eine einzige Domain zu haben?
Ja, in den meisten Fällen ja. Gerade wenn du eine Personenmarke aufbauen oder dein Unternehmen klar positionieren willst, hilft dir eine Domain, um alle Kräfte zu bündeln. Unterseiten und Landingpages sind völlig ausreichend, um deine verschiedenen Dienstleistungen abzubilden.

2. Was ist mit SEO – ist es nicht besser, wenn ich mehrere Domains mit den jeweiligen Keywords im Namen habe?
Vor einigen Jahren dachte man, dass Keyword-Domains das Nonplusultra sind. Doch Suchmaschinen wie Google haben inzwischen ihre Algorithmen verfeinert. Heute zählt viel mehr, wie relevant deine Inhalte sind und wie vertrauenswürdig die Domain ist. Eine starke, thematisch gut strukturierte Domain rankt langfristig besser, als wenn du viele kleine Projekte hast, die sich womöglich gegenseitig Konkurrenz machen.

3. Wie gehe ich vor, wenn ich mehrere Dienstleistungen anbiete?
Überlege dir eine klare Struktur für deine Haupt-Website. Erstelle für jede Dienstleistung eine eigene Unterseite, oder noch besser: Ein eigenes Themencluster. So kannst du z. B. einen Bereich „Altersvorsorge“ mit mehreren Unter-Unterseiten zu Renten- und Lebensversicherungen anlegen, anstatt für jede Versicherung eine ganz eigenständige Website zu betreiben.

4. Was tun, wenn ich bereits mehrere Domains habe?
Schau dir an, ob wirklich alle Domains sinnvoll laufen und in den Suchergebnissen gut ranken. Messen ist hier das A und O. Häufig lohnt es sich, den Content auszuweiten und auf einer Domain zusammenzufassen. Die anderen Domains könntest du gezielt weiterleiten (Redirect) und damit die Power auf eine zentrale Seite übertragen.

5. Wie wichtig ist Branding für einen Versicherungs- oder Immobilienberater?
Branding ist heutzutage wichtiger denn je. Menschen kaufen von Menschen, besonders in beratungsintensiven Branchen wie Versicherungen, Immobilien oder Energieberatung. Ein einheitlicher Markenauftritt erzeugt Vertrauen. Wenn du jedoch überall andere Domains und Logos hast, verwirrst du potenzielle Kunden eher, als dass du Vertrauen aufbaust.

6. Muss ich bei nur einer Domain nicht befürchten, dass manche Angebote untergehen?
Wenn du deine Website ordentlich strukturierst und dich vor allem klar positionierst, sollte das kein Problem sein. Du kannst wichtige Angebote auf der Startseite anteasern oder in einem übersichtlichen Menü verlinken. Zudem kannst du mit gezielten Werbekampagnen direkt auf die jeweils relevanten Unterseiten lenken, wenn du besondere Aktionen für einzelne Bereiche laufen hast.

7. Wie viel Zeit und Geld spare ich wirklich, wenn ich mich auf eine Domain beschränke?
Du sparst in mehrfacher Hinsicht: Du bezahlst weniger Domaingebühren, benötigst seltener mehrere Hosting-Pakete, pflegst und aktualisierst Inhalte an nur einer Stelle (was viel Zeit spart) und konzentrierst deine SEO- und Werbekosten. Gleichzeitig strahlst du mehr Professionalität und Klarheit aus. All das kann langfristig gesehen eine erheblich höhere Rendite liefern, als ständig neue Domains zu betreuen.

8. Was ist mit Google Ads? Dort möchte ich vielleicht verschiedene Landingpages nutzen…
Dafür musst du keine neuen Domains erstellen. Du kannst ganz einfach für unterschiedliche Angebote eigene Landingpages anlegen, aber alle unter demselben Domainnamen laufen lassen. Das hat sogar den Vorteil, dass deine Haupt-Domain mehr Autorität sammelt, je öfter sie geklickt wird und je mehr Zeit Leute auf deinen Seiten verbringen.

9. Ich bin unsicher, ob ich nicht doch mehrere Websites starten sollte. Habt ihr ein Beispiel, wo mehrere Seiten Sinn machten?
Ja, in sehr speziellen Fällen kann das sinnvoll sein. Beispielsweise, wenn du komplett unterschiedliche Unternehmen mit eigenen Marken betreibst und eine klare Trennung willst. Aber wenn du nur verschiedene Leistungen im selben oder ähnlichen Themenfeld anbietest, ist in der Regel eine Website die bessere Wahl.

10. Was ist der erste Schritt, wenn ich meine aktuelle Seite stärken will?
Analyse ist alles: Schau dir deine aktuelle Website an. Welche Seiten funktionieren gut? Wo bekommst du die meisten Anfragen? Wo springen die Besucher ab? Mit einem Website-Audit und einer Keyword-Recherche findest du heraus, wie dein Internetauftritt performt und wo Potenzial schlummert. Danach kannst du gezielt optimieren: bessere Inhalte, schnelle Ladezeiten, gute Struktur und ein klares, überzeugendes Branding.


In diesem Sinne: Trau dich ruhig, den Weg der Fokussierung zu gehen. Gerade wenn du im Versicherungs- oder Immobilienmarkt unterwegs bist oder als Energieberater punkten willst, kann eine starke, gut durchdachte Online-Präsenz mit klarem Schwerpunkt dein Steckenpferd sein. Packe lieber alle Ressourcen in eine einzige, wirklich überzeugende Website, statt viele halbgare Webseiten zu haben, die sich gegenseitig das Wasser abgraben. Wenn du Unterstützung brauchst – wir als Online-Marketing-Agentur haben schon viele Projekte in genau diesem Bereich begleitet.

Von Michael

Michael ist Geschäftsführer der Digitalagentur 4EVERGLEN und schreibt als leidenschaftlicher Marketingprofi für den Blog kraken20at.at über seine Erfahrungen in den Bereichen Marketing und Digitalisierung – speziell in der Versicherungsbranche. Gemeinsam mit seinem Team hat er in den letzten Jahren eng mit großen Konzernen und Versicherungsagenturen zusammengearbeitet, um Lösungen im Social-Media-Marketing, Recruiting sowie im Einsatz von Meta- und TikTok-Ads zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Dabei kennt er nicht nur die technischen Kniffe, sondern auch die branchentypischen Herausforderungen, die Versicherungsberater und Unternehmen im hart umkämpften Marktalltag meistern müssen. Dank seines praxisorientierten Blicks und seiner Begeisterung für digitale Trends gelingt es ihm, kundenorientierte Strategien zu entwickeln, die langfristig Wachstum und Sichtbarkeit schaffen.

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