(Warum es in der Praxis so schwer ist, sich auf eine Sache zu konzentrieren – und wie du trotzdem Erfolg hast.)

Stell dir vor, du hast als Versicherungsberater oder Makler eine echt vielversprechende Website aufgebaut. Du erzielst bereits anständige Google-Rankings, bekommst regelmäßig Anfragen von Interessenten, und alles läuft eigentlich recht gut. Nun stellst du fest, dass du im Laufe der Zeit fünf verschiedene Produkte oder Dienstleistungen anbieten willst – z. B. Haftpflicht, Zahnzusatz, Berufsunfähigkeit, Wohngebäude und Kfz. Also beschließt du: „Ich brauche für jede Produktkategorie eine eigene Domain, damit ich das alles perfekt abdecken kann.“ Klingt in der Theorie ganz schlüssig, oder?

Ein Beispiel: Ein Kollege von dir hat eine bestehende Website, die im Versicherungsbereich richtig gut rankt und organisch für ein bestimmtes Thema dauerhaft Leads bringt. Anstatt diese Seite weiter zu optimieren und auszubauen, meint er, er müsse für jedes Produkt eine neue Domain registrieren und jede Domain mit einer eigenen Kampagne bespielen. Was passiert dann? Die Energie, die du eigentlich in eine Seite stecken könntest, verteilst du auf fünf Seiten, fünf Social-Media-Kanäle, fünf SEO-Strategien. Und am Ende stehst du vielleicht da und hast überall nur halbgare Projekte, anstatt ein echtes Flaggschiff.

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, warum du dich lieber auf eine Nische oder ein Hauptthema konzentrieren solltest, statt versuchen, mit zig Webseiten und Kampagnen die komplette Produktpalette gleichzeitig auf Spitzenposition zu bringen. Als Online-Marketing-Agentur haben wir in den letzten Jahren erlebt, wie kostspielig und frustrierend es sein kann, wenn man sich verzettelt – aber auch wie erfolgreich man wird, wenn man mutig auf ein Segment setzt und darin richtig stark wird.


Die Verlockung des „Mehr“

Gerade in der Versicherungsbranche (gilt aber ebenso für Immobilienmakler oder Energieberater) hat man oft ein breites Portfolio an Produkten. Schließlich willst du möglichst alle Bedürfnisse deiner Kunden abdecken, oder? Also denkst du: „Wieso nicht für jede Sparte eine eigene Seite machen? Dann wirke ich noch professioneller und kann in Google besser ranken.“ Das klingt nach einer tollen Idee, bis du merkst, dass jeder dieser Bereiche Zeit, Budget und Energie erfordert.

Mancher Versicherungsagenturist oder Makler – nennen wir ihn mal Jens – stand genau vor dieser Entscheidung. Er hatte bereits eine Website, die ordentlich Anfragen für sein Hauptprodukt generierte (sagen wir Berufsunfähigkeitsversicherung). Statt diese Website weiter zu pushen, wollte Jens separate Domains haben, z. B. zahnersatz-kostencheck.de, kfz-versicherung-tipps.de, wohngebaeude-ratgeber.de, haftpflicht-abc.de und so weiter. Jede Domain sollte eine eigene Anzeigen bekommen, um jeweils top zu ranken. Klingt ambitioniert, doch wie realistisch ist das in der Praxis?


Mehrwert, Erfahrungen und Tipps

1. Die Gefahr des Dilution-Effekts (Verzettelung)

Das größte Problem: Du verdünnst deine Ressourcen. Du musst für jede Domain:

  • Content schreiben oder produzieren
  • SEO betreiben (Backlinks aufbauen, Keywords optimieren)
  • Social-Media-Profile pflegen, wenn du das vorhast
  • Updates durchführen, rechtliche Aspekte im Auge behalten

Jede dieser Domains verlangt ein eigenes „Branding“ oder zumindest eine eigene Identität. Stell dir vor, wie viel Zeit oder Budget du bräuchtest, um das alles ordentlich zu managen. Die meisten von uns, gerade wenn du vielleicht ein kleines Team hast oder selbstständig bist, haben gar nicht die Kapazität dazu. Am Ende haben wir gesehen, wie manche Domains total brach liegen, kaum Content haben und dementsprechend im Google-Nirwana verschwinden.

Unser Agenturblick: Wir hatten mal einen Kunden, der mehrere Versicherungs-Domains startete. Das Resultat: Keine Seite wurde richtig stark, alle dümpelten auf Seite 3 oder 4 in Google, was kaum Traffic brachte. Hätte er alles in ein großes Portal investiert, hätte er womöglich eine Top-10-Platzierung für mehrere Unterthemen realisieren können.

2. Starke Nische statt Fließbandware

Warum konzentrieren sich so viele erfolgreiche Onlinemarken auf ein Hauptthema oder eine Nische? Ganz einfach: Sie wollen der Go-to-Experte sein. Indem du dich auf eine Kernkompetenz fokussierst, kannst du in diesem Bereich besser ranken und leichter eine Fangemeinde oder Interessentengruppe aufbauen.

Angenommen, du bist Versicherungsberater in der Sparte „private Krankenversicherung“. Dann mach doch genau das zu deinem Aushängeschild! Biete auf deiner Website zig Inhalte, kostenlose Rechner, Ratgeber, Vergleichstabellen und so weiter. Damit wirst du für Leute, die nach dem Thema suchen, viel interessanter, als wenn du ein bisschen PKV, ein bisschen Haftpflicht, ein bisschen Kfz abbildest – alles eher oberflächlich.

Praxis-Tipp: Wenn deine Agentur eine Website hat, die bereits organisch gut für ein Thema rankt, nutze den Schwung und baue sie aus. Erweitere um passende Unterthemen, strukturiere den Content, verbessere die User-Experience. So kannst du den Erfolg hochskalieren, statt bei Null auf einer neuen Domain anzufangen.

3. SEO lebt von Autorität und Zeit

Ein weiterer Aspekt: Suchmaschinenoptimierung (SEO) belohnt Websites, die kontinuierlich und langfristig hochwertige Inhalte publizieren und Verlinkungen bekommen. Wenn du jedes Jahr eine neue Domain anlegst, brauchst du ewig, bis du eine gewisse Domain-Autorität aufbaust. Währenddessen könnte deine alte Domain schon ein hohes Ranking haben, das du weiter steigern könntest.

Unsere Erfahrung: Wir raten oft: „Bleib bei deinem etablierten Domainnamen und bau lieber themenspezifische Unterseiten oder Landing Pages.“ Das tut auch der Seitenstruktur gut, denn man kann interne Verlinkungen gezielt setzen und das Vertrauen von Google in deine Marke steigern.

4. Kampagnen + Websites = Zeit- und Kostenfalle?

Viele wollen zu ihren neuen Domains natürlich auch Werbekampagnen schalten, z. B. Google Ads oder Facebook Ads. Stell dir vor, du hast fünf Domains, willst für jede Ads laufen lassen. Du musst also fünf Konten oder wenigstens fünf Kampagnengruppen pflegen, fünf Landing Pages optimieren, Analytics fünfmal einrichten – puh, das wird schnell unübersichtlich.

Simpel gesagt: Jede Kampagne verlangt A/B-Tests, Keyword-Optimierung, Kostenkontrolle. Hast du mehrere Kampagnen für mehrere Domains, potenziert sich das. Das führt gerne zu Frust und schlechten Ergebnissen, weil man sich eben nicht auf EINE Sache fokussiert und sie richtig durchzieht.

5. „Aber ich habe fünf Produkte – wie soll ich die sonst bewerben?“

Keine Sorge, du kannst natürlich trotzdem alle deine Produkte präsentieren. Aber du kannst sie zum Beispiel in einer Hauptseite zusammenfassen, mit klaren Kategorien und einer einheitlichen Markenbotschaft. Die Seite könnte heißen „Max Mustermann Finanz- und Versicherungsberatungen“ (nur als fiktives Beispiel) und dort gibt’s dann Unterseiten oder Landing Pages für Zahnersatz, Kfz, Berufsunfähigkeit, etc. Du baust ein Rundum-Beratungsangebot auf wie zum Beispiel die Versicherungsagentur von Kai Venker aus NRW mit der Seite Versicherung-NRW.online, das Google und deinen Nutzern zeigt: Hey, hier findest du alles. Auf diese Weise konzentrierst du die SEO- und Marketingpower in einer Domain.

Eine Marke, ein Branding – die Leute erkennen dich wieder, statt ständig zwischen verschiedenen Domains und Logos verwirrt zu sein. Wer weiß, vielleicht honorieren deine Kunden das sogar, weil sie merken: „Ah, das ist ein professionell aufgestelltes Unternehmen und keine Sammelstelle von 5 Webseiten, die alle halbfertig wirken.“


Fazit: Konzentrier dich lieber auf eine starke Nische (oder eine Kernmarke)

Die Idee, für jedes Produkt eine eigene Domain und Kampagne zu starten, mag verlockend klingen: Man denkt an verschiedene Zielgruppen und will alle abholen. Doch in der Praxis ist das ein wilder Ritt. Du teilst deine Ressourcen auf, hast jede Menge Wartungs- und SEO-Aufwand und meist keinen Fokus, den du sauber ausbauen kannst.

Besser ist: Finde heraus, wo du als Versicherungsberater, Immobilienmakler oder Energieberater richtig strahlen kannst – also deine Nische – und stärke diese. Baue sie aus, mach deinen Content tiefgründiger, setz Ads gezielt ein. So wirst du als Experte wahrgenommen und generierst organisches Wachstum, statt überall ein bisschen mitzuspielen.

Wenn du unbedingt mehrere Sparten abdecken möchtest, tu das auf einer Domain, strukturiert nach Kategorien, oder setze zumindest erst einmal Prioritäten: Welcher Bereich ist am lukrativsten, hat das größte Potenzial? Starte dort, werde sichtbar – und dann weite das Ganze sukzessive aus.

Möchtest du wissen, wie du das konkret anpackst? Dann sprich uns gerne an. Als Online-Marketing-Agentur können wir dir helfen, deine vorhandenen Ressourcen effizient einzusetzen, statt dich in zig Kanälen und Domains zu verzetteln. Wir sprechen aus Erfahrung: Weniger Seiten, dafür mehr Tiefe, bringen oft mehr Leads und Umsatz als ein Flickenteppich aus Domains.


FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema „eine Nische statt 5 Produkte“

  1. Kann ich nicht einfach 5 Domains auf meine Hauptseite weiterleiten?
    Klar, eine Weiterleitung ist möglich, aber es macht meist wenig Sinn, weil Google doppelte Inhalte abstraft und User verwirrt werden, wenn sie plötzlich auf einer anderen Domain landen. Eine Domain mit Unterseiten ist in der Regel besser.
  2. Was, wenn ich unbedingt für jede Produktkategorie eigene Landing Pages machen will?
    Dann leg sie auf deiner Hauptdomain an. Z. B. /zahnzusatz, /kfz, /haftpflicht. So erhält jede Kategorie eine eigene URL, aber du baust die gesamte Domain-Autorität weiter aus.
  3. Werde ich nicht mehr Leute erreichen, wenn ich mehrere Webseiten habe?
    Eher nein. Du brauchst für jede Webseite Marketing, SEO und Branding. Das frisst Ressourcen und du riskierst, überall nur Mittelmaß zu sein. Fokussierung bringt oft mehr Erfolge.
  4. Bricht meine Marke nicht weg, wenn ich zu einer Nische gehe?
    Im Gegenteil, du baust eine stärkere Marke auf, weil du als Spezialist wahrgenommen wirst. Du kannst jederzeit andere Bereiche hinzufügen, wenn es Sinn macht.
  5. Wie überzeuge ich meine Geschäftsleitung oder Kollegen, dass eine starke Seite besser ist als fünf schwache?
    Zeige ihnen Beispiele, wo Firmen mit fokus großen Erfolg haben. Erkläre, dass SEO und Marketing für fünf Domains viel Geld und Zeit kosten. Außerdem lassen sich Erfolge viel leichter messen, wenn du nicht zig Baustellen hast.

Denk dran, das Wichtigste im Online-Marketing ist die Konzentration auf das Wesentliche. Ein großer Teil unserer Kunden hat gelernt, dass man nicht in alle Richtungen expandieren sollte, sondern lieber eine Nische ausfeilen oder eine Kernmarke mit Unterthemen etablieren muss. Ob Versicherungsberater, Makler oder Energieprofi – deine Zeit und Budget sind begrenzt. Nutze sie, um ein starkes Projekt aufzubauen, das nachhaltig gute Rankings, Leads und Kunden bringt. Und wenn du dich dabei unterstützt fühlen möchtest, sind wir als Online-Marketing-Agentur gern für dich da – mit Erfahrungen aus genau solchen Fällen, in denen weniger tatsächlich mehr war.

Von Admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert