Du weißt selbst, wie wichtig Vertrauen, Glaubwürdigkeit und ein bleibender Eindruck im Kundengespräch sind. Sei es in der Versicherungsberatung, in der Immobilienbranche oder als Energieberater – du lebst von Empfehlungen, Gesprächen und persönlichen Beziehungen. Doch wie gelingt dir das auch online, ohne dabei künstlich oder zu aufdringlich zu wirken? Ein Begriff, der dabei immer öfter fällt, ist „Corporate Influencer“. Was steckt dahinter und ist das nicht viel zu aufwendig? Oder birgt es vielleicht sogar Gefahren?

Als Onlinemarketing-Agentur, die täglich mit Versicherungsberatern, Immobilienmaklern und Energieberatern zusammenarbeitet, haben wir eine klare Meinung zu diesem Thema – und in diesem Artikel erfährst du aus erster Hand, warum wir glauben, dass insbesondere Personal Branding die Nase vorn hat, wenn es darum geht, deine Reichweite, dein Expertenimage und dein Geschäft anzukurbeln.


Intro

In vielen Unternehmen taucht immer wieder der Gedanke auf: „Wir sollten eigene Corporate Influencer haben, die unser Unternehmen nach außen hin präsentieren.“ Die Idee dahinter ist simpel: Menschen vertrauen Menschen. Ein vertrauenswürdiges Gesicht, das sich für bestimmte Themen starkmacht und das eigene Unternehmen repräsentiert, wirkt in der Regel glaubwürdiger als klassische Werbekampagnen.

Aber als Berater – egal ob für Versicherungen, Immobilien oder Energie – verkaufst du vor allem dich selbst. Du bist dein eigenes Markenzeichen, deine Expertise ist das, worauf es ankommt. Und genau da setzt Personal Branding an. Personal Branding heißt, dich und deine Persönlichkeit als „Marke“ in den Vordergrund zu rücken. Es geht nicht darum, ein Produkt hochzujazzen, sondern Werte, Know-how und Persönlichkeit zu zeigen, mit denen sich potenzielle Kunden identifizieren können.

In diesem Artikel erfährst du:

  1. Was Corporate Influencing überhaupt bedeutet und wo Chancen und Risiken liegen.
  2. Warum du als Versicherungsberater, Immobilienmakler oder Energieberater überlegen solltest, den Fokus stärker auf dein Personal Branding zu legen.
  3. Wie du Personal Branding in der Praxis angehen kannst – und was wir als Onlinemarketing-Agentur dir aus unserer Erfahrung raten.

Hauptteil: Corporate Influencer vs. Personal Branding

Was ist ein Corporate Influencer?

Ein Corporate Influencer ist eine Person, die sich in der Öffentlichkeit (z. B. in Social Media, in Blogs oder auf Veranstaltungen) für ein Unternehmen oder eine Marke starkmacht. Anders als ein klassischer Influencer auf Instagram oder TikTok, der häufig sein eigenes Label und Sponsoren pflegt, steht der Corporate Influencer eng mit einer Firma in Verbindung. Er ist ein Mitarbeiter oder offizieller Repräsentant, der quasi „Gesicht“ und „Stimme“ des Unternehmens ist. Oft wird er auch als „Mitarbeiter-Markenbotschafter“ bezeichnet.

Die Idee klingt erstmal verlockend: Statt unpersönlichem Firmenlogo strahlt ein echter Mensch mit authentischer Stimme nach außen. Die Zielgruppe lernt nicht nur die Produkte und Dienstleistungen kennen, sondern auch die Menschen dahinter. Das schafft Sympathie, Vertrauen und im besten Fall eine engere Kundenbindung.

Chance:

  • Glaubwürdigkeit: Menschen vertrauen anderen Menschen mehr als unpersönlichen Werbebotschaften.
  • Reichweite: Ein Corporate Influencer kann auf seinen eigenen Social-Media-Kanälen eine Fangemeinde aufbauen und so die Sichtbarkeit des Unternehmens erhöhen.
  • Image-Aufbau: Solche Auftritte können ein modernes, nahbares Image schaffen, das sich positiv auf das Gesamtbild deiner Marke auswirkt.

Risiko:

  • Abhängigkeit von einzelnen Personen: Wenn ein Corporate Influencer das Unternehmen verlässt oder sich in eine andere Richtung entwickelt, fehlen plötzlich entscheidende Kanäle und Gesichter.
  • Authentizität: Nicht jeder Mitarbeiter ist für eine solche Rolle geeignet. Wer nicht wirklich hinter der Botschaft steht, wirkt schnell gekünstelt.
  • Kritik und Shitstorms: Was ist, wenn der Influencer falsche Aussagen trifft? Dann fällt es direkt auf das Unternehmen zurück.

Was ist Personal Branding – und wieso ist es für dich als Berater so wichtig?

Personal Branding stellt dich als Persönlichkeit in den Mittelpunkt. Wenn du Personal Branding betreibst, arbeitest du gezielt an deinem Expertenimage. Du zeigst, wer du bist, was dich antreibt, worin du besonders gut bist – und warum andere dir vertrauen können und sollten.

Für dich als Versicherungsberater, Immobilienmakler oder Energieberater ist das deshalb so entscheidend, weil du in Branchen arbeitest, in denen der Faktor „Vertrauen“ einfach alles ist. Die meisten von uns haben nicht jeden Tag mit Versicherungsverträgen, Immobilienkäufen oder Energieoptimierung zu tun. Wenn wir dann einen Berater suchen, wünschen wir uns Seriosität, Kompetenz und Empathie. All das lässt sich online viel besser transportieren, wenn du als Person sichtbar wirst, deine Erfahrungen teilst, dein Wissen weitergibst und so eine Bindung zu potenziellen Kunden aufbaust.

Bei Personal Branding bist du auch nicht an ein einziges Unternehmen gebunden – selbst wenn du für eine bestimmte Gesellschaft oder ein bestimmtes Maklerbüro tätig bist. Deine Marke bist du selbst; du kannst deine Persönlichkeit, deinen Expertenstatus und deine Reichweite unabhängig von äußeren Strukturen aufbauen. Wechselt du später den Arbeitgeber oder änderst deinen beruflichen Fokus leicht, nimmst du deine eigene Marke einfach mit.

Tipp aus der Praxis: Wir beobachten immer wieder, dass Berater, die schon früh auf Personal Branding gesetzt haben, viel schneller ihr Netzwerk und ihre Sichtbarkeit ausbauen. Sie legen eine Basis, die auch bei Veränderungen im Leben stabil bleibt.


Warum wir Personal Branding für Berater stärker im Vorteil sehen

  1. Langfristige Unabhängigkeit: Ein Corporate Influencer hängt vom Image und der Entwicklung des Unternehmens ab. Läuft es bei der Firma schlecht oder gibt es einen Skandal, leidet auch das Image des Influencers. Personal Branding hingegen hängt von dir und deiner Expertise ab. Du baust langfristig dein eigenes Profil auf.
  2. Direktes Vertrauen zum Berater: In der Versicherungs-, Immobilien- und Energiebranche verkaufst du häufig hochpreisige und vertrauensabhängige Dienstleistungen. Da ist es viel wirksamer, wenn du selbst sichtbar wirst und dich als kompetenter Ansprechpartner präsentierst, statt dich hinter einer anonymen Unternehmensidentität zu verstecken.
  3. Echte Beziehungen: Du hast die Chance, mit Menschen auf Augenhöhe in Kontakt zu treten. In Social-Media-Kanälen kannst du nicht nur deine Produkte posten, sondern dein Wissen, deine Geschichten, deine Tipps. Das schafft Nähe und baut eine treue Community auf.
  4. Flexibilität in der Themenwahl: Während ein Corporate Influencer oft an die Kampagnen und Kommunikationsrichtlinien des Unternehmens gebunden ist, kannst du bei deinem Personal Branding entscheiden, welche Themen dir wichtig sind. Du kannst aktuelle Trends, Problemlösungen oder Erfahrungsberichte in den Fokus rücken, die wirklich zu deinem Spezialgebiet passen.
  5. Schneller Aufbau eines Expertenstatus: Wer bei Google, LinkedIn oder YouTube zu einem bestimmten Thema sichtbar ist und dort regelmäßig hochwertigen Content liefert, wird schnell als Experte wahrgenommen. Das ist eine enorm starke Position, die dir auf Dauer mehr Kunden bringt.

Tipps für deinen erfolgreichen Personal-Branding-Auftritt

Nun fragst du dich vielleicht: „Klingt alles super – aber wie lege ich denn konkret los?“ Hier unsere Best-Practice-Empfehlungen:

  1. Definiere dein Profil und deine Werte
    Was zeichnet dich aus? Welche Werte vertrittst du, woran glaubst du? Welche Themenbereiche willst du abdecken? Überlege dir im Vorfeld, wofür du als Person stehen möchtest. Das hilft dir, einen klaren roten Faden in deiner Kommunikation zu finden.
  2. Wähle deine Plattformen mit Bedacht
    Du musst nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Finde heraus, wo deine Zielgruppe am aktivsten ist. Für B2B-Kontakte ist oft LinkedIn geeignet, doch auch Facebook-Gruppen, Instagram oder sogar TikTok können sinnvoll sein, wenn du dort deine Zielgruppe erreichst. Wichtig ist, dass du dich auf Plattformen wohlfühlst und regelmäßig Content liefern kannst.
  3. Sei authentisch – nicht perfekt
    Zeig dich, wie du bist – die Menschen spüren sehr schnell, wenn jemand nur „eine Rolle spielt“. Fehler sind menschlich. Ein gelegentlicher Versprecher in einem Video kann sympathisch wirken. Echtheit schlägt in der Regel Hochglanz-Perfektion.
  4. Biete echten Mehrwert
    Niemand mag stumpfe Selbstbeweihräucherung. Statt nur mit deinen Erfolgen anzugeben, überlege dir: „Welche Fragen haben meine potenziellen Kunden? Welche Probleme kann ich lösen?“ Teile dein Fachwissen, gib praktische Tipps und mach deinen Content nützlich für andere.
  5. Nutze Storytelling
    Erzähle kleine Geschichten aus deinem Berateralltag. Vielleicht hast du ein herausforderndes Immobilienprojekt gemeistert? Oder eine interessante Energiespar-Lösung gefunden, die deinen Kunden viel Geld spart? Geschichten bleiben im Gedächtnis und bauen eine emotionale Verbindung auf.
  6. Zeig auch ruhig mal dein Privatleben (in Maßen)
    Das heißt nicht, dass du gleich deine ganze Familie oder dein Haustier permanent ins Rampenlicht zerren solltest. Doch ein Blick hinter die Kulissen macht dich als Person greifbar und nahbar. Viele Menschen interessieren sich dafür, wer hinter der Fassade steckt.
  7. Consistency is key
    Besser einmal pro Woche verlässlich posten als zwei Wochen mit Hochdruck Content produzieren und dann wieder monatelang abtauchen. Kontinuität ist wichtiger als Quantität. Setz dir realistische Ziele, dann bleibst du auch dran.

Fazit

Für dich als Versicherungsberater, Immobilienmakler oder Energieberater ist eine starke persönliche Marke ein enormer Wettbewerbsvorteil. Während Corporate Influencer-Strategien für große Unternehmen sicherlich reizvoll sein können, legst du als „Agenturist“ im persönlichen Beratungsgeschäft am besten selbst Hand an dein Branding. Damit schaffst du langfristig eine Vertrauensbasis bei Kunden und Interessenten, bleibst unabhängig von äußeren Firmenkonstellationen und gewinnst wertvolle Freiheiten für deinen Content und deine Themenwahl.

Personal Branding erfordert ein gewisses Maß an Mut und Aufwand, doch das Ergebnis zahlt sich fast immer in mehr Kontakten, höherer Sichtbarkeit und einer nachhaltigeren Bindung zu deinen Kunden aus. Und das Beste: Du selbst bleibst der Eigentümer deiner Marke und deines guten Rufs.


FAQ – Deine Fragen rund um Personal Branding und Corporate Influencing

1. Ist Personal Branding nicht nur etwas für große Promis oder Top-Manager?
Nein, im Gegenteil! Gerade in Branchen, in denen persönlicher Kontakt und Vertrauen eine große Rolle spielen, profitieren auch „kleinere“ Berater enorm von einer starken persönlichen Marke. Du musst nicht berühmt sein, um bei deinen Kunden eine glaubwürdige und kompetente Position einzunehmen.

2. Wie viel Zeit muss ich für Personal Branding aufwenden?
Das hängt von deinen Zielen und deinem Anspruch ab. Ein solider Anfang kann schon eine Stunde pro Woche sein, in der du einen Post oder Artikel vorbereitest und veröffentlichst. Je mehr Zeit du investierst, desto schneller kannst du natürlich Ergebnisse sehen. Doch auch hier gilt: Regelmäßigkeit ist wichtiger als Masse.

3. Was, wenn ich mich bei Video- oder Fotoaufnahmen unwohl fühle?
Keiner ist von Anfang an perfekt. Es muss auch nicht immer Video sein. Vielleicht liegen dir geschriebene Inhalte besser, oder du startest mit Audio-Formaten wie einem Podcast. Wichtig ist, dass du langfristig schaust, wo deine Stärken liegen – und wie du trotzdem neue Formate ausprobieren kannst. Je öfter du dich vor die Kamera wagst, desto selbstverständlicher wird es.

4. Kann mein Unternehmen mich unterstützen, ohne alles zu kontrollieren?
Das kommt auf deine Unternehmenskultur an. Viele Maklerbüros oder Versicherungsgesellschaften haben erkannt, dass es ein Vorteil ist, wenn die Berater als Personen sichtbar sind. Sprich frühzeitig mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne, wenn du Social Media oder einen Blog für Personal Branding nutzen willst. Meistens ergibt sich eine Win-win-Situation: Du baust dir ein Netzwerk auf, während das Unternehmen ebenfalls von deiner Reichweite profitiert – ohne dich zu sehr einzuschränken.

5. Woran erkenne ich, ob mein Personal Branding erfolgreich ist?
Bei Social Media kannst du erste Indikatoren anhand der Likes, Kommentare und Nachrichten ablesen. Doch wichtiger ist das direkte Feedback deiner Kunden: Fragen sie in Gesprächen nach deinen Posts oder Artikeln? Bekommst du Anfragen, die sich auf deine Online-Präsenz beziehen? Kommt es schneller zum Abschluss, weil man dir bereits vertraut? Solche Signale zeigen dir, dass du auf einem guten Weg bist.

6. Ist Personal Branding auch mit einem kleinen Budget möglich?
Absolut. Du brauchst kein großes Werbebudget, um in den sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Klar, ein professionelles Fotoshooting oder bessere Videoausrüstung können hilfreich sein, aber der Kern von Personal Branding ist dein Fachwissen und deine Persönlichkeit. Das kostet in erster Linie Zeit, nicht unbedingt Geld.


Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel zeigen konnten, wie wertvoll und chancenreich Personal Branding für dich als Versicherungs-, Immobilien- oder Energieberater sein kann. Natürlich birgt auch das Arbeiten als Corporate Influencer gewisse Vorteile. Aber unsere Erfahrung als Onlinemarketing-Agentur ist eindeutig: Wer langfristig auf sich selbst als Marke setzt, schafft es, nachhaltig Vertrauen aufzubauen und somit stabilere Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.

Hab also keine Scheu, dich und dein Gesicht öffentlich zu machen – schließlich bist du es, dem deine Kunden vertrauen. Und genau dieses Vertrauen ist das wertvollste Kapital in deiner Branche. Viel Erfolg dabei!

Von Aline

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